Im Rahmen der zahnärztlichen Tätigkeit kann es immer wieder vorkommen, dass chirurgische Eingriffe (wie z.B. Zahnentfernungen, Entfernungen von Zysten oder Wurzelspitzenresektionen) erforderlich werden. Zur Erlangung des Titels Fachzahnarzt für Oralchirurgie wird eine dreijährige Weiterbildung unter anderem an Unikliniken absolviert, um Patientinnen und Patienten sicher und kompetent auch bei komplexen und umfangreichen Eingriffen betreuen zu können. Während der Weiterbildung wird neben der Weiterentwicklung der chirurgischen Fingerfertigkeit besonderer Wert auf den Umgang mit sogenannten Risikopatienten, also Patienten mit Vorerkrankungen (z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankung und Diabetes mellitus) oder Patienten mit besonderer Medikation (z.B. Blutverdünner, Bisphosphonate, Antiresorptiva) gelegt. Durch diese Spezialisierung ist es möglich, einen Großteil der notwendigen Eingriffe in unserer Praxis durchzuführen, ohne Sie an andere Ärzte zu überweisen. Sollte eine Behandlung einmal nicht möglich sein, arbeiten wir eng mit Spezialisten und spezialisierten Kliniken zusammen.
Ist die Erhaltung eines Zahnes aufgrund von weitreichenden Defekten oder tiefgehenden Entzündungen nicht möglich, ist es durch schonende OP-Techniken und minimalinvasives Arbeiten möglich, Zahnentfernungen ohne Schmerzen durchzuführen.
Die letzten Zähne der Zahnreihe werden häufig auch als Weisheitszähne bezeichnet. Aufgrund von fehlendem Platz in der Zahnreihe (z.B. im Rahmen von kieferorthopädischen Behandlungen), kariöser Destruktion oder aufgrund von Durchbruchsstörungen kann es notwendig sein, diese Zähne zu entfernen. Bei der Weisheitszahnentfernung handelt es sich um einen klassischen Eingriff des Jugend- und jungen Erwachsenenalters, er kann aber auch zu einem späteren Zeitpunkt erforderlich sein. Die Entfernung von Weisheitszähnen ist in der Regel in örtlicher Betäubung möglich. Gerne nehmen wir uns die Zeit und besprechen Abläufe und Möglichkeiten in einem persönlichen Gespräch.
Sollte sich nach einer Wurzelkanalbehandlung erneut eine Entzündung an der Wurzelspitze bilden, kann durch eine Wurzelspitzenresektion das entzündete Gewebe zusammen mit einem kleinen Teil der Zahnwurzel entfernt und der Zahn erhalten werden. Häufig wird im Rahmen dieses Eingriffes eine retrograde Wurzelfüllung vorgenommen, was bedeutet, dass der Zahn im Bereich der Wurzelspitze bakteriendicht verschlossen wird, um weitere Entzündungen zu verhindern. Durch minimalinvasive Techniken sind diese Behandlungen besonders schonend durchzuführen.
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